EMDR-Therapie

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing

In meiner ambulanten Praxis, in Köln Lindenthal, biete ich neben der Verhaltenstherapie auch weitere Therapieverfahren an. Hervorzuheben ist hier EMDR.

EMDR wurde von Dr. Francine Shapiro entwickelt. Die Abkürzung steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und ist eine traumabearbeitende Psychotherapiemethode. Weltweit wird diese Therapieform erfolgreich bei der Behandlung von Traumafolgeerkrankungen, wie beispielsweise posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt.

EMDR anerkannte Methode zur Behandlung von PTBS

Im Jahr 2014 hat der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (GBA) EMDR als Methode zur Behandlung von PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) anerkannt. Somit kann jetzt im Rahmen der Richtlinientherapie, EMDR als eine Behandlungsmethode eingesetzt und abgerechnet werden.

Die acht Phasen von EMDR

In der Regel umfasst die EMDR Methode acht Behandlungsphasen die in einem standardisierten Ablauf erarbeitet werden.

Wie in jeder Therapieform ist zunächst die Erfassung Ihrer gesamten Vorgeschichte notwendig. Danach erfolgt eine Aufklärung bzgl. des weiteren Vorgehens, die Diagnosestellung und das Herausarbeiten der belastenden Erinnerungen, die mit ihren affektiven, kognitiven und sensorischen Komponenten verarbeitet werden soll.

Im Folgenden werden Sie, um die Bearbeitung der Erinnerung zu ermöglichen, wiederholt angeleitet, kurzzeitig mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu gehen. Währenddessen werden, durch Ihren EMDR-Therapeut, gleichzeitig bilaterale Stimulationen (Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen z. B. des Handrückens, sogenannte „Taps“) durchgeführt.

Im Anschluss an eine erfolgreiche EMDR-Sitzung erleben die meisten Patienten eine positive, entlastende Veränderung in Bezug auf die vormaligen traumatischen Erinnerungen. Negative Gedanken und die körperliche Erregung klingen deutlich ab und können, auch über die Gefühlsebene, neu und positiver formuliert werden.

Das Ziel der gesamten EMDR-Therapie ist, dass die vormals belastenden Erinnerungen für Sie nicht mehr als problematisch empfunden und erlebt werden.

Erfolge in der EMDR-Therapie

Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass mit Hilfe der bilateralen Stimulation, wie sie in der EMDR Therapie erfolgt, die blockierte Verarbeitung von Traumata aktiviert und zügig verarbeitet werden kann. Dafür spricht auch, dass die EMDR-Therapie nachweislich ca. 40% weniger Behandlungsstunden benötigt als andere bewährte Therapieformen. (s. van Etten 1998)

EMDR-Einsatzbereiche

Die Behandlung von traumatisierten Menschen stand bei der Entwicklung von EMDR im Mittelpunkt. Die Erfahrungen in der Anwendung dieser Methode haben gezeigt, dass auch andere Störungsbilder, welche ebenfalls durch einschneidende Erlebnisse hervorgerufen wurden, erfolgreich behandelt werden können. Zu diesen Störungsbildern gehören unter anderem:

– Angststörungen und depressive Erkrankungen,

– Zwangsstörungen,

– traumatische Trauer

– Anpassungsstörungen,

– chronisch komplexe Traumafolgestörungen, die auf stark belastende Ereignisse während der Kindheit beruhen sowie

– akute Belastungsreaktionen im Anschluss an belastende Vorkommen.

Aktuelle und neuere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass EMDR auch erfolgreich bei der Behandlung von Phantomschmerzen oder der Senkung der Rückfallneigung bei Alkoholkranken wirksam sein kann. (siehe hierzu: Bisson 2007, Sprang 2001, van der Kolk 2005, Schneider 2007, Hase 2008).