Burnout – Wenn die Psyche um Hilfe schreit

Burnout – Wenn die Psyche um Hilfe schreit

Sie fühlen sich ausgebrannt, leer, kraftlos, müde und wissen nicht warum? Ob im Beruf oder im Privatleben sinkt Ihre Leistung stetig und jede Art von Betätigung wird zunehmend zur Belastung? Diese Symptome können ein Zeichen für das sogenannte Burnout-Syndrom sein.

„Burnout lässt sich im Deutschen mit Ausgebranntsein übersetzen“

Als Burnout-Syndrom bezeichnet man den totalen psychischen und körperlichen Erschöpfungszustand. Ursachen für ein Burnout sind unter anderem extremer, ständiger Zeit- und Leistungsdruck, Mobbing am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit aber auch mangelnde Anerkennung für die geleistete Arbeit und die Unfähigkeit in der Freizeit abzuschalten sowie Frust im Privatleben. Der Verlust von Lebensqualität und Lebensfreude sind letztlich die Folge des Burnout-Syndroms, welches oftmals von depressiven Symptomen begleitet wird.

Stress vs. Relax, Stress mindern und so ein Burnout vermeiden

Burnout – Die Spirale dreht sich stets weiter nach unten

Die Entstehung eines Burnout ist schleichend und über teilweise einen sehr langen Zeitraum. Ursprünglich sind Betroffene sehr engagierte Angestellte und Führungskräfte, die an sich selber einen hohen Leistungsanspruch stellen. Doch stetig anwachsender Leistungsdruck, im beruflichen Alltag, verbunden mit dem eigenen Anspruch an sich perfekte Leistung zu geben, dauernde Überarbeitung aufgrund eines hohen Pflichtgefühls, dazu fehlende Anerkennung der Leistung sowie die Unfähigkeit der Selbstabgrenzung gegenüber Kollegen und Vorgesetzten oder auch Partnern, führen zur beruflichen und auch privaten Frustration, die immer weiter in die Abwärtsspirale drängt.

In dieser Spirale verlieren die eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer mehr ihre Wertigkeit und die notwendige Erholung, um Kraft zu tanken und die Lebensfreude zu erhalten, bleibt auf der Strecke. Letztlich fühlen Sie sich wie fremdbestimmt und sehen keinen Sinn mehr in Ihrer Arbeit, denn einen beruflichen Erfolg können Sie, selbst wenn er vorhanden ist, nicht mehr wahrnehmen. Oftmals führt ein Burnout zur Arbeitsunfähigkeit, wie Sie der „Studie zur Arbeitsunfähigkeit„, herausgegeben von der BPtK, entnehmen können.

Die Diagnose Burnout

Ob es sich bei den vorhandenen Symptomen um ein Burnout, eine Depression oder andere psychische Ursachen handelt kann nur durch einen Psychiater oder Psychologische Psychotherapeuten festgestellt werden. Burnout ist in den letzten Jahren geradezu zu einer Modediagnose geworden, die zwar oftmals ihre Berechtigung hat aber leider auch oft falsch verwendet wird. Denn die „Diagnose“ „Burnout-Syndrom“ ist ein Befund der auf verschiedenen Symptomen und Krankheitsbildern basiert.

Wird ein Burnout nicht früh genug erkannt und behandelt, kann es psychisch in die Depression führen. Ferner können Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, körperliche Schmerzen, Erkrankungen des Magen- und Darm-Traktes, Muskelverspannungen sowie ein geschwächtes Immunsystem und Herzinfarkt durch Burnout ausgelöst werden. Einem unbehandelten Burnout folgt, im Großteil der Fälle, immer eine Depression die bis neben Hoffnungslosigkeit auch Suizidgedanken beinhalten kann. Wichtig ist, dass eine Depression auch ohne vorheriges Burnout entstehen kann und hier genau unterschieden werden muss.

In jedem Fall sollten Sie medizinische und therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, wenn Ihr Erschöpfungszustand über längeren Zeitraum anhält, stärker wird oder Sie bereits unter körperlichen Beschwerden leiden. Nach einer eingehenden Untersuchung wird Ihnen Ihr behandelnder Hausarzt eine entsprechende Überweisung an einen Psychiater oder einen Psychologischen Psychotherapeuten zur Weiterbehandlung aushändigen.

Gibt es ein Berufsrisiko für Burnout?

Ursprünglich wurde Burnout als Managerkrankheit bekannt, doch das Gegenteil ist der Fall. Besonders in Berufsgruppen, in denen hohes Engagement zur Grundvoraussetzung gehört und auch offen gefordert wird, wie beispielsweise bei Lehrern, Erziehern, Ärzten und Krankenpflegern mangelt es an Wertschätzung und die Belastung durch die tägliche Arbeit sowie extreme Situationen im Alltag, fördern die Verausgabung des Einzelnen. Aber auch Sportler, Polizisten sowie leitende Angestellte sind überdurchschnittlich oft von einem Burnout betroffen.

Die drei Säulen des Burnout

Der Befund Burnout basiert in der Regel auf drei Säulen. Zunächst die Emotionale Erschöpfung in der sich die Betroffenen ausgelaugt und antriebslos fühlen. Oftmals beginnt bereits hier ein emotionaler Rückzug von Kollegen aber auch von Freunden und Familie.

Die zweite Säule ist die reduzierte Leistungsfähigkeit. Aufgrund des Burnout kommt es zu verminderter Erholung woraus unzureichende Stressverarbeitung resultiert und daraus folgend kommt es zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und ersten körperlichen Symptomen, sodass die Arbeitskraft tatsächlich nachlässt.

Die dritte Säule wird als Dehumanisierung bezeichnet. Sie besteht aus negativen bis aggressiven Einstellungen zu Kollegen, Kunden, Mitarbeitern sowie gegenüber dem Arbeitgeber und kann in eine Depersonalisierung übergehen in der Personen nicht mehr als Individuen sondern als Gegenstände wahrgenommen und behandelt werden.

Wege aus dem Burnout – Lebensqualität und Lebensfreude zurück gewinnen

Ist das Burnout bereits fortgeschritten ist die Inanspruchnahme einer Therapie der Erste und wichtige Schritt um Ihre Lebensqualität und Lebensfreude zurück zu gewinnen.
Klare Grenzen setzen, schädigende Verhaltensmuster selber frühzeitig erkennen und umlenken sowie die bisherige dysfunktionale Stressregulation in ein adäquates Selbstmanagement umleiten, das ist das Ziel einer Burnout-Therapie in meiner Praxis für Psychotherapie. Zunächst werden wir Strategien und Übungen erarbeiten, die Ihnen individuell helfen mit der derzeitigen Situation besser umzugehen. Erst wenn Sie stabilisiert sind, werden wir den Fokus auf Ihre individuelle Belastungsgrenze legen und Ihnen, durch unterschiedliche Techniken, ermöglichen in Zukunft mit Ihren beruflichen und privaten Stressoren achtsam umzugehen.

Burnout vorbeugen

Für Arbeitgeber und Angestellte hat die BundesPsychotherapeutenKammer einen Flyer zum Thema „Burnout“ veröffentlicht, welchen Sie, über einen Klick auf den Link, laden können.